Neurologische Praxis Korte
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Was ist Neurologie?

Neurologie ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit den Erkrankungen
des Nervensystems und der Muskulatur beschäftigt. Zum Nervensystem gehören das
Gehirn, das Rückenmark und die peripheren Nerven.

 

 

Was für neurologische Erkrankungen gibt es?

Neurologische Erkrankungen lassen sich in folgende Gruppen einteilen:

 

Kopfschmerz-Erkrankungen

Kopfschmerzen können Symptom einer ernsten Hirnerkrankung, z.B. eines
Hirntumors sein. In den meisten Fällen findet sich aber keine Ursache von
Kopfschmerzen, so dass man von primären Kopfschmerz-Erkrankungen spricht. Die
häufigsten Kopfschmerz-Erkrankungen sind Migräne und Spannungskopfschmerz.

 

Gefäßerkrankungen des Gehirns

Mehr als jedes andere Körperorgan ist das Gehirn auf eine ungestörte
Sauerstoff- und Blutversorgung angewiesen. Durchblutungsstörungen des Gehirns
können zu Hirninfarkten (Schlaganfällen) mit Halbseitenlähmungen und
Sprachstörungen führen. Eine ähnliche Symptomatik kann auch durch Hirnblutungen
hervorgerufen werden. Die Risikofaktoren, die zu einer Schädigung der
hirnversorgenden Blutgefäße und damit langfristig zu Schlaganfällen führen,
sind die gleichen, die auch zum Herzinfarkt führen: Bluthochdruck, Rauchen,
Zuckerkrankheit, erhöhter Blutfettgehalt und Bewegungsmangel.

 

Infektionserkrankungen des Nervensystems

Das Gehirn kann wie andere Organe von Erregern, Bakterien oder Viren, befallen
werden. Wenn die Hirnhäute betroffen sind, spricht man von einer Meningitis.
Ist das Gehirn direkt betroffen, liegt eine Enzephalitis vor.

 

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose ist eine chronische Entzündungskrankheit des Gehirns und
Rückenmarks, die nicht durch Erreger bedingt, sondern Folge einer
Fehlregulation des Immunsystems ist. In den meisten Fällen manifestiert sich
Multiple Sklerose mit wiederholten Krankheitsschüben, die zu wechselnden und
unterschiedlichen Symptomen (Sehstörungen, Lähmungen, Sensibilitätsstörungen)
führen (schubförmige Multiple Sklerose). Nach längerem Krankheitsverlauf kann
die Multiple Sklerose in ein chronisches Stadium mit bleibender, allmählich
zunehmender Behinderung übergehen (sekundär chronisch-progrediente Multiple
Sklerose).

 

Hirntumore

Im Gehirn und Rückenmark können sich wie in anderen Organen Tumore bilden.
Häufige Hirntumore sind Gliome, die aus den Bindegewebszellen des Gehirns
entstehen, Meningeome, die von den Hirnhäuten ausgehen, und Lymphome, die aus lymphatischem
Gewebe entstehen. Im Gehirn können sich außerdem Metastasen von anderen
bösartigen Tumoren absiedeln.

 

Neurodegenerative Erkrankungen

Als neurodegenerative Erkrankungen werden chronische Hirnerkrankungen
bezeichnet, bei denen es, ohne dass Durchblutungsstörungen oder Entzündungen
vorliegen, zu einer fortschreitenden Störung bestimmter Hirnfunktionen kommt.
Ein Teil dieser Erkrankungen ist erblich, bei den meisten ist keine Ursache
fassbar. Die häufigste und wichtigste neurodegenerative Erkrankung ist die
Alzheimer-Krankheit, die vor allem die Hirnrinde betrifft und zu einem
fortschreitenden Verlust des Gedächtnis und anderer geistiger Fähigkeiten
führt. Bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen stehen Bewegungsstörungen im
Vordergrund. Bei der Parkinson-Krankheit kommt es zu einer
Bewegungsverlangsamung, Muskelsteifigkeit und Zittern. Typisches Zeichen der
Ataxien oder degenerativen Kleinhirnerkrankungen sind Gangunsicherheit und
Koordinationsstörungen.

 

Erkrankungen des peripheren Nervensystems

Durch Verletzung oder mechanischen Druck kann es zur Schädigung einzelner
peripherer Nerven kommen. Beispiele sind das Karpaltunnelsyndrom und das Sulcus
ulnaris-Syndrom. Erkrankungen, bei denen periphere Nerven diffus erkrankt sind,
werden als Polyneuropathien bezeichnet. Polyneuropathien machen sich durch oft
an den Füßen beginnendes Taubheitsgefühl, Schmerzen und Lähmungen bemerkbar.
Die Ursachen von Polyneuropathien sind vielfältig. Am häufigsten sind sie durch
Zuckerkrankheit oder Alkoholmissbrauch verursacht.

 

Muskelerkrankungen

Bei sehr vielen neurologischen Erkrankungen kommt es zu Muskelschwäche und
Muskelschwund. Die Ursachen dafür können im Gehirn, Rückenmark und peripheren
Nervensystem liegen. Bei den eigentlichen Muskelerkrankungen liegt dagegen die
Ursache direkt im Muskel. Viele Muskelkrankheiten sind erblich. Es gibt aber
auch erworbenen Muskelerkrankungen, z.B. Muskelentzündungen (Myositis). Bei der
Myasthenie kommt es als Folge einer entzündlichen Schädigung der
Übertragungsstellen zwischen Nerv und Muskel (neuromuskuläre Endplatte) zu
einer belastungsabhängigen Muskelschwäche.

Wirbelsäulenerkrankung

Bandscheibenvorfall

Ein Bandscheibenvorfall kann durch eine alters-, belastungs- oder genetisch bedingte (Fehl- oder Überbelastung) Schwäche des Bindegewebsrings und damit zur Verlagerung des weichen Kerns führen. Die meisten Bandscheibenvorfälle kommen an der Lendenwirbelsäule vor. Die Bandscheiben liegen zwischen den Wirbelkörpern in der Wirbelsäule. Diese bestehen aus einem Ring aus Bindegewebe (Anulus) und einem weichen, gallertartigen Kern (Nukleus), welcher für die Beweglichkeit der Wirbelsäule verantwortlich ist und gleichzeitig als Stossdämpfer wirkt. Beim Bandscheibenvorfall (Diskushernie) verrutscht der Kern und durchbricht den schützenden Bindegewebsring. Dabei tritt Gallertmasse aus und drückt gegen das Rückenmark oder die Nervenwurzeln.

 

Spinalstenose

Die Spinalstenose ist eine absolute oder relative Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanal). Ein Stenose im Spinalkanal kann entweder angeboren sein (Knochenaufbaustörungen oder Fehlbildungen) oder erworben werden, infolge von abnutzungsbedingten Veränderungen mit Bandscheibendegeneration, Verdickung von Bändern und Arthrose der Gelenke, seltener auch infolge von Knochenerkrankungen, Verletzungen und Tumoren. Eine Stenose kann eine Radikulopathie oder eine Myelopathie zur Folge haben.

 

Radikulopathie

Eine Radikulopathie ist die Schädigung einer Nervenwurzel, die häufig von Rückenschmerzen, meist aber von Beinschmerzen und einer Beeinträchtigung der Nervenfunktion (Empfindungsstörungen, Lähmungserscheinungen) begleitet wird. Sie stellt ein häufiges Problem im mittleren und höheren Lebensalter dar und ist nicht selten eine Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Als Ursachen kommen im Bereich der Lendenwirbelsäule meist Bandscheibenvorfälle und knöcherne degenerative Veränderungen wie Arthrose der Wirbelgelenke (Spondylarthrose), Wirbelgleiten (Spondylolisthese) und Verdickungen der Bänder (Bandhypertrophie) vor. Daneben finden sich Radikulopathien auch aufgrund lokaler Raumforderungen ausgehend von den Wirbeln (Tumoren, Knochenmetastasen, Stenose) oder von Prozessen, die sich im Spinalkanal abspielen (z.B. Blutungen) und aufgrund entzündlicher Veränderungen. Auch in anderen Bereichen der Wirbelsäule sind degenerative Veränderungen eine wichtige Ursache.

 

Myelopathie

Als Myelopathie bezeichnet man eine Erkrankung des Rückenmarks, welche häufig im Abschnitt der Halswirbelsäule und etwas seltener im Brustwirbelsäulenabschnitt vorkommt und die als mögliche Folge einer Stenose auftreten kann. Bei einer Verwölbung oder einem Vorfall einer Zwischenwirbelscheibe kann es zu einer Einengung des Spinalkanals kommen, in deren Folge Druck auf das Rückenmark oder die von ihm ausgehenden Nervenwurzeln ausgeübt wird und so je nach Nervenfasernbefall und Höhe verschiedene neurologische Symptome hervorgerufen werden können. Mit zunehmendem Alter verkrümmt sich die Wirbelsäule und verliert an Beweglichkeit. Es gibt kaum Menschen über 30 Jahren ohne degenerative Wirbelsäulenveränderungen. Auch Übergewicht, Bewegungsmangel und körperliche Fehlstellung im knöchernen System (z.B. im Bereich der Wirbelsäule, Hüft- oder Beingelenke) können den physiologischen Alterungsprozess der Wirbelsäule mit verursachen oder beschleunigen. Bandscheibenschäden werden auch durch Schwerarbeit, eine monotone Körperhaltung oder berufliche Tätigkeiten, die mit starken Vibrationen verbunden sind (Strassenbau, Bedienung vibrierender Maschinen), verursacht.

 

Cauda-Equina-Syndrom

Unter dem Cauda-Equina-Syndrom versteht man eine Kombination mehrerer neurologischer Ausfallsstörungen mit Ausscheidungsstörungen, ausgedehnten Sensibilitätsverlusten und Muskellähmungen, die auf einer massiven Quetschung der Cauda equina (Pferdeschweif mit Ansammlung intradural verlaufender Spinalnerven am Ende des Rückenmarks) beruhen. Ein Cauda-Equina-Syndrom tritt vor allem bei schweren Bandscheibenvorfällen, Deformitäten, Stenosen, nach Frakturen oder durch Tumoren auf und ist ein akuter Notfall.

 

Spondylose

Bei der Spondylose handelt es sich um eine degenerative Skeletterkrankung, bei der es zu einem Umbau der Knochen (Wirbelkörper) und der Gelenke kommt. Bandscheiben und Bänder werden abgebaut und knöcherne Strukturen neu gebildet; die Elastizität der Organstrukturen geht zu Gunsten eines knöchernen Umbaus verloren und es entstehen unterschiedlich grosse knöcherne Randzacken an den Wirbelkörpern. Diese knöchernen Umbauten können so weit voranschreiten, dass sie an den seitlichen Wirbelkörperabschnitten die Bereiche der aus dem Rückenmark abzweigenden Nervenabgänge ummauern (Foramenstenose). Die Umbaumassnahmen im knöchernen System führen zu einer Versteifung von benachbarten Wirbelkörpern, durch die neu gebildeten Spondylosen ist die Wirbelsäule im betroffenen Abschnitt steif und unelastisch. Sind zudem auch die Wirbelgelenke betroffen, so bezeichnet man dies als Spondylarthrose. Der Elastizitätsverlust der Bandscheiben und Bänder wird durch Verschleiss ausgelöst.

 

Osteochondrose

Unter einer Osteochondrose versteht man eine degenerative Veränderung des Bandscheibenknorpels (griech. osteon = Knochen; griech. chondron = Knorpel) mit einer begleitenden entzündlichen Reaktion des Wirbelkörpers. Als Ursache kommt am häufigsten ein Verschleiss in Frage, z.B. durch eine Überlastung der Bandscheibe. Häufig sieht man Osteochondrosen bei Patienten mit einer Skoliose, d.h. einer Seitenverbiegung der Wirbelsäule. Dadurch wird die Bandscheibe einseitig zu stark belastet und im Laufe der Jahre verschlissen. Im Rahmen der Deformation und Vorfall einer Bandscheibe kann es zu schwerer Druckwirkung auf Nervenwurzeln kommen, des Weiteren auch zur degenerativen Instabilität des Wirbelsäulensegments mit Wirbelgleiten (Spondylolisthese). Weitere Ursachen von Osteochondrose sind frühere Bandscheibenvorfälle, auch nach Bandscheibenoperationen kann es in der Spätfolge zu Osteochondrose kommen. Seltener entstehen Osteochondrosen in der Folge von Entzündungen der Bandscheibe.

 

Spondylarthrose

Bei der Spondylarthrose handelt es sich um eine Arthrose der kleinen Wirbelgelenke. Werden die Bandscheiben dünner, verliert die Wirbelsäule ihre ursprüngliche Stabilität. Die Muskulatur kann dies nicht mehr ausgleichen und verspannt sich. In dem umgebenden Gewebe kommt es zu einer Entzündung, eine Arthrose der Zwischenwirbelgelenke (Spondylarthrose) entsteht. Die Bandscheiben verlieren mit zunehmendem Alter an Elastizität. Wie bei jedem Gelenk entsteht bei einem Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit ein vorzeitiger Verschleiss. Dies kann der Fall sein bei schwerer körperlicher Arbeit über lange Zeiträume, während des Wachstums und bei einseitiger schwerer Belastung. Verschleisserscheinungen treten auch auf bei einer ausgeprägten Beinlängendifferenz oder einer angeborenen bzw. erworbenen Wirbelsäulen-Fehlhaltung.

 

Uncarthrose

Die Uncarthrose betrifft die Unkovertebralgelenke («Halbgelenke» an der Halswirbelsäule) und bezeichnet die Spondylarthrose dieser Halbgelenke mit Entwicklung knöcherner Randzacken, welche die austretende Nervenwurzel komprimieren können.

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